feuer luetjenburgAlarmierungszeit:
24.Januar 2021, 16:50h
Alarmstichwort:
FEU 2 (final FEU 5)  2
Einsatzort:
Lütjenburg, Ferdinand-von-Schill-Straße

Normalerweise gehört die Stadt Lütjenburg nicht zu unserem unmittelbaren Einsatzgebiet, ganz einfach, weil die Entfernung von ca. 12 Kilometer zu groß ist, bzw. andere Wehren „dazwischen“ liegen bzw. näher sind. An diesem Sonntag sollte es jedoch anders kommen.

In einer ehemaligen, etwa 45 mal 15 Meter großen Panzerhalle in der Lütjenburger Ferdinand-von-Schill-Straße, brach gegen 15.45 Uhr im Bereich einer KFZ Werkstatt ein Feuer aus. Bereits bei Eintreffen der Lütjenburger Wehr war eine massive Rauchentwicklung feststellbar. Zu diesem Zeitpunkt war das Feuer noch auf den Bereich der Werkstatt beschränkt, jedoch breitete sich dieses aufgrund der sehr hohen Brandlast in dem Gebäude sehr schnell weiter aus, so dass weitere Einsatzkräfte nachgefordert und gegen 16.08 die Warn-App NINA mit einer Warnung an die Bevölkerung ausgelöst wurde.

Erschwert wurde die Arbeit durch den Umstand, dass sich die großen Hallentore durch die massive Hitzeentwicklung bereits verzogen hatten und nur unter großen Mühen geöffnet werden konnten. Derweil breitete sich das Feuer immer weiter aus, so dass noch einmal weitere Einsatzkräfte, vornehmlich Atemschutzgeräteträger, angefordert werden mussten. Um 16.50 gingen schließlich auch in Hohenfelde die Meldeempfänger.

Bereits auf der Anfahrt war von Weitem eine riesige, pechschwarze Rauchwolke erkennbar, welche nichts Gutes erahnen ließ. Zu diesem Zeitpunkt stand die Halle auf gesamter Ausdehnung in Vollbrand.

Vor Ort wurden wir zunächst in die Lage eingewiesen und unsere Atemschutzgeräteträger, insgesamt drei Trupps, zur Atemschutzüberwachung zur Registrierung und Bereitstellung beordert. Uns wurde mitgeteilt, dass an einen Innenangriff nicht mehr zu denken sei. Unter anderem lagerten in der Halle offenbar größere Mengen Druckgasflaschen: Immer wieder waren kleinere Explosionen durch berstende Gasflaschen zu hören. So blieb nur eine Brandbekämpfung von aussen. Die übrigen Kameraden bekamen zunächst den Auftrag, eine Schlauchleitung von einem in der Posthofstraße befindlichen Hydranten herzustellen. Nachdem die Leitung stand, ging es für uns weiter zu einem Löschwasserteich in der Schönberger Straße, von wo aus eine weitere Leitung zur Sicherstellung der Wasserversorgung aufgebaut wurde, bzw. wir für die Wasserförderung sorgen sollten.

Dieser Einsatz forderte große Mengen Mensch und Material, schätzungsweise 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und der SEG des ASB waren in Spitzenzeiten vor Ort. Weit mehr als 30 Atemschutztrupps kamen im Laufe des Einsatzes teilweise mehrfach zum Einsatz. Neben der Lütjenburger und unserer Wehr waren die Feuerwehren Hohwacht/Neudorf, Behrensdorf, Kaköhl-Blekendorf, Nessendorf, Sechendorf, Klamp, die drei Ortswehren Satjendorf, Gadendorf und Panker der Gemeinde Darry-Panker sowie die Feuerwehr aus Plön vor Ort.

Ursächlich für den Brandausbruch könnten laut Polizei Arbeiten an einem Fahrzeug gewesen sein. In der Halle wurden neben anderem mehrere PKW und Wohnmobile, ein Kleintransporter, ein Gabelstapler sowie ein Anhänger zerstört. Der Gesamtschaden könnte im hohen, sechstselligen Bereich liegen, möglicherweise sogar höher.

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