Kaum ein Brandeinsatz kommt heutzutage ohne die Verwendung von Atemschutzgeräten aus. Denn überall dort, wo die Einsatzkräfte mit gefährlichen, sauerstoffverdrängenden oder giftigen Rauchgasen in Berührung kommen können, ist der Einsatz von Atemschutzgeräten unabdingbar. Die Feuerwehr Hohenfelde verfügt über sechs Atemschutzgeräte, von denen zwei in der Mannschaftskabine rückwärtig zur Fahrtrichtung in die Sitze integriert sind. Dieses hat den Vorteil, das die Geräte bereits während der Anfahrt zum Einsatzort angelegt werden können und somit umgehend mit der Menschenrettung oder Brandbekämpfung begonnen werden kann...gerade bei einer möglichen Menschenrettung ein lebensrettender, zeitlicher Vorteil.
Die Geräte bestehen im Wesentlichen aus dem eigentlichen Atemschutzgerät (Tragegestell, Druckminderer, Lungenautomat), einer Atemluftflasche sowie der Atemschutzmaske. Die Atemluftflaschen mit einem Volumen von sechs Litern, werden mit normaler, auf 300 bar komprimierter Luft befüllt. Somit ergibt sich ein Luftvorrat von 1.800 Litern Atemluft, nicht etwa mit Sauerstoff, wie es oft fälschlich zu hören oder zu lesen ist. Abhängig von der körperlichen Konstitution des Geräterträgers und dem Grad der zu leistenden Arbeit, reicht der Luftvorrat für etwa 20 -30 Minuten. Die Befüllung der Flaschen, sowie Wartung der Geräte erfolgt in der Kreisfeuerwehrzentrale in Preetz.
Unsere Atemschutzgeräte sind sogenannte Überdruckgeräte: In der Atemmaske wird ein leichter Überdruck im Vergleich zum normalen atmosphärischen Luftdruck aufgebaut (Vergleich Normaldruckgeräte, bei denen der Maskendruck gleich dem Außendruck ist). Dieses hat den Vorteil, das bei einer möglichen Undichtigkeit der Maske keine schädlichen Gase eindringen können. Gleichzeitig jedoch ergibt sich ein Luftverlust über die Maske, so das die Einsatzzeit deutlich verringert werden kann.
2016 wurden die alten Atemschutzmasken mit Haltebügeln zur Befestigung am Helm ausgemustert und gegen Masken mit einer sogenannten "Spinne" ersetzt (Foto)
Das Tragen von Atemschutz und das Arbeiten im Gefahrbereich stellen hohe Anforderungen an das Thema Sicherheit. In diesem Bereich gibt es mehrere Ebenen:
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Der Geräteträger:
Für das Tragen und Arbeiten mit Atemschutz ist körperliche Fitness lebenswichtig. Diese wird regelmäßig überprüft. So muß jeder Geräteträger einmal pro Jahr einen Durchgang durch die Atemschutzübungstrecke in Preetz machen. Hier wird zunächst eine Fitnessübung (Endlosleiter, Ergometer, Laufband, Hammerübung, zwei kurze Kriechstrecken) absolviert. Im direkten Anschluß folgt der Durchgang durch eine Gitterkäfigstrecke, die überwiegend kriechend, mit unterschiedlichen Hindernissen und in völliger Dunkelheit bewältigt werden muß. Zudem erfolgt eine jährliche Unterweisung und es müssen einmal pro Jahr mindestens eine Übung oder Einsatz absolviert worden sein. Alle drei Jahre erfolgt eine umfangreiche, arbeitsmedizinische Untersuchung (G26.3)
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Das Gerät:
Die Atemschutzgeräte verfügen über eine akustische Warneinrichtung, die bei Erreichen von ca- 60-50 bar (entsprechende ca. fünf Minuten Restzeit) einen schrillen Ton abgeben. Natürlich sind die Geräte über einen Druckmesser ausgerüstet, so das der Geräteträger ständig den Atemluftvorrat überprüfen kann.
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Atemschutzüberwachung
Bevor ein Atemschutztrupp in den Innenangriff vorgeht, muß er sich bei der Atemschutzüberwachung anmelden. Diese registriert auf einer speziellen Tafel Namen, Uhrzeit und Gerätedruck. In regelmäßigen Abständen (jeweils 1/3 der angenommenen Einsatzzeit) wird sodann der Atemluftvorrat bei den im Einsatz befindlichen Kräften per Funk abgefragt.
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Rettungstrupp
Insbesondere beim Brandeinsatz in Gebäuden ist das Bereitstellen eines Rettungstrupps absolute Pflicht: Dieser steht außerhalb des Gefahrenbereiches, jedoch vollständig ausgerüstet bereit, so dass dieser sofort in Marsch gesetzt werden kann, falls ein Trupp in Schwierigkeiten geraten sollte.