Seeotfall 210722

KN online, 22.07.2022 - Hohenfelde - Das hätte schlimm ausgehen können. Ein dreijähriger Junge ist am Donnerstag auf einer Luftmatratze am Strand von Hohenfelde auf die Ostsee abgetrieben worden. Nach Angaben von DLRG und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war das Kind bereits rund 1000 Meter vom Ufer entfernt.

Der Vater versuchte noch, seinem Sohn hinterher zu schwimmen, kam aber nur auf rund 500 Meter heran und geriet selbst in Seenot. Die Rettung brachte die DLRG-Wache am benachbarten Schönberger Strand, die gegen 16.20 Uhr alarmiert wurde. Nach Angaben von Wachleiter Philipp Setzpfand waren die Rettungsschwimmer innerhalb von acht Minuten in ihrem Schlauchboot an der Unglücksstelle und retteten Vater und Sohn.

Das Kind blieb bei der Rettungsaktion ruhig

Das DLRG-Boot verfügt über einen 60 PS starken Motor und macht bis zu 25 Knoten Fahrt.

"Das Kind war ruhig, als die DLRG-Schwimmer es an Bord geholt haben", sagte Setzpfand. Anschließend zogen sie den Vater aus dem Wasser und brachten beide zum Rettungsdienst an Land. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte nach DLRG Angaben ablandiger Wind mit einer Windstärke 4, in Böen auch darüber. Das Kind und der Vater, die aus Warstein (Nordrhein-Westfalen) stammen, hatten offenbar die Gefahren der Ostsee unterschätzt.

Der Einsatz verlief reibungslos und erfolgreich. Das ist auch der Absprache zwischen der Feuerwehr Hohenfelde und der DLRG Schönberg zu verdanken. Beide Teams vereinbarten, dass die Schönberger in Notfällen am Strand von Hohenfelde aushelfen, wo es keine DLRG-Wache gibt. "Erst zwei Tage vorher haben wir über so ein Szenario gesprochen", sagte Wehrführer Ludwig Fink.

Die Rettungsbotte der DGzRS hätten aus Laboe eine Stunde und aus Lippe 45 Minuten bis zum Unglücksort benötigt.

Quelle: Hans-Jürgen Schekahn, Kieler Nachrichten