14./15. Juni 2014 Nach langer und umfangreicher Planungs- und Vorbereitungszeit war es endlich soweit: Am zweiten Juniwochenende startete erstmalig in der Geschichte der Jugendfeuerwehr „An der Hufe“ der Jugendfeuerwehr- oder auch „Berufsfeuerwehrtag“. Pünktlich um 14 Uhr war am Sonnabend Dienstbeginn. Zuvor hatten die Kinder und Jugendlichen auf der "Wache" der Hohenfelder Feuerwehr sich häuslich eingerichtet.
Nach der Begrüßung durch Hohenfeldes Wehrführer Ludwig Fink und Jugendwart Michael Lütten, wurden alle Teilnehmer auf die zur Verfügung stehenden Fahrzeuge, das Hohenfelder LF10 sowie das Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Schwartbuck eingeteilt. Zusätzlich stand der Schwartbucker Mannschaftstransporter als Führungsfahrzeug zur Verfügung. Direkt nach der Einteilung wurden die Fahrzeuge übernommen und es erfolgte eine kurze Einweisung. Um 15.00 Uhr stand der nächste Programmpunkt auf dem Dienstplan: Wie in einer richtigen Berufsfeuerwehr wurde auch hier theoretischer Unterricht abgehalten, unter Anderem gab es eine kurze Wiederholung der Feuerwehrdienstvorschrift 3, das richtige Absichern einer Unfallstelle und das Vorgehen bei einem Verkehrsunfall. Was die Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Die Unterrichtseinheit war eine Vorbereitung auf das, was in den kommenden Stunden noch folgen sollte.
Noch während des Unterrichtes, um 15.45 ertönte erstmals der Alarmgong durch die eigens installierte Hausrufanlage. Die Alarmdurchsage für die Staffel des TSF lautete „Hohenfelde Dorfstraße, an der Bushaltestelle, Ölspur“. Besagte Ölspur, bestehend aus mit Wasser versetztem Kakaopulver, musste mit Ölbindemittel (Sägemehl) abgestreut werden. Nur zehn Minuten später wurde auch die Besatzung des LF 10 in Marsch gesetzt: Ebenfalls in der Dorfstraße war es zu einem Verkehrsunfall gekommen, wobei ein Behälter mit einer brennbaren Flüssigkeit (mit Lebensmittelfarbe versetztes Wasser) Leck geschlagen war, diese über die Ladefläche eines der beteiligten Fahrzeuge ins Erdreich sickerte und entsprechend aufgefangen, sowie die Leckage gestoppt werden musste.
Wieder zurück auf der Wache ging es gemäß Dienstplan weiter mit praktischer Ausbildung, Thema war die Wasserentnahme aus offener Wasserstelle. Ohne Pause ging es im Plan um 17 Uhr weiter mit Dienstsport. Allerdings blieb für den Sport nicht viel Zeit, nur eine viertel Stunde später wurde das TSF erneut in Marsch gesetzt: Im Grünen Weg waren an der dortigen Wendeschleife mehrere Müllcontainer in Brand geraten. Und auch die Besatzung des LF 10 musste nicht lange auf ihren ersten Brandeinsatz warten, am Nippstrand brannte ein Palettenstapel. Die Einsätze waren gerade so rechtzeitig abgearbeitet worden, das alle gegen 18 Uhr zu Abend essen konnten. Zehn Minuten nach sieben wurde das erste Mal „Zugalarm“ ausgelöst, alle drei Fahrzeuge wurden in den Ostseering zum Hof von Familie Hartmann mit dem Stichwort „Feuer“ in Marsch gesetzt. Die „sichtlich erstaunte“ Hofbesitzerin hatte jedoch lediglich Gartenabfälle verbrannt, das Feuer loderte nur noch ein wenig vor sich hin – also Fehlalarm. Aber gerade, als alle wieder an der Feuerwache angekommen waren, musste der Zug schon wieder los: In Schwartbuck war es am dortigen Dorfgemeinschaftshaus zu einer Verpuffung mit starker Rauchentwicklung gekommen. Der „aufgeregte“ Anrufer teilte den Einsatzkräften mit, das sich in dem Gebäude noch mehrere Personen aufhalten müssten. Nach einer ersten Erkundung teilten die Gruppenführer ihre Trupps ein und schickten diese in die unterschiedlichen, mit Theaternebel verrauchten, Gebäudeteile zur Erkundung vor. Es dauerte eine Weile, aber nach umfangreicher Suche konnten schließlich alle drei vermissten Personen wohlbehalten ins Freie gebracht werden. Um das Gebäude vom Rauch zu befreien, wurde schließlich noch der Hochdrucklüfter des LF10 in Stellung gebracht.
Nach der Rückkehr in Hohenfelde galt es, die Schlafquartiere für die Kinder und Jugendlichen für die Nacht vorzubereiten. Die Mädchen bezogen den Schulungsraum des Gerätehauses, die Jungen bauten nebenan ein großes Zelt als Nachtlager auf. Schließlich war um 22.30 Uhr Nachtruhe angesagt. Nach etwas Überzeugungsarbeit gelang es den Betreuern schließlich auch, die Jugendfeuerwehrmitglieder dazu zu bewegen, sich hinzulegen. Die Ruhe währte allerdings nur kurz, um viertel vor elf, alle waren inzwischen zur Nacht umgezogen, wurde wieder Zugalarm gegeben. Also mussten alle schnell wieder ihre Einsatzkleidung anziehen, dieses Mal ging es an den Hohenfelder Hauptstrand, dort waren zwei Personen als vermisst gemeldet worden. Zwei Trupps begaben sich auf die Suche in Richtung Schmoeler Biotop, zwei weitere in Richtung Nipp-Strand. Nach (planmässig) längerer Suche konnten die Vermissten schließlich gefunden werden. Dieser Einsatz, der um kurz vor Mitternacht endete, war schließlich auch der Letzte des Tages.
Nach dem Wecken um 7.15 Uhr am nächsten Morgen und dem anschließenden Frühstück um acht Uhr war um 9.30 Uhr eigentlich Aufräumen angesagt. Jedoch kamen noch zwei kleinere Einsätze dazwischen: Eine Person musste an der Schwartbucker Schule von einem Dach gerettet werden und auch die berühmte Katze auf dem Baum (es war ein Teddybär) durfte nicht fehlen. Um kurz vor elf schließlich wurde noch einmal Großalarm ausgelöst: In der Strandstraße war auf dem Gelände der HaGe ein Gebäude in Vollbrand geraten. Dieser letzte „Einsatz“ forderte noch einmal alle Kräfte und war gleichzeitig Höhepunkt des Jugendfeuerwehrtages. Nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich abgearbeitet und das Gerätehaus sowie die Fahrzeuge in ihren Ursprungszustand zurückversetzt worden waren, gab es noch einmal Mittagessen und 24 Stunden nach Dienstbeginn war dieser Berufsfeuerwehrtag beendet.
An dieser Stelle sei ausdrücklich allen Helfern gedankt, die während dieser Zeit die Übungen punktgenau vorbereitet haben, als Maschinisten die Fahrzeuge gefahren haben oder als „Geschädigte“ agierten und während der Aktionen immer ein wachsames Auge auf die Kinder und Jugendlichen hatten. Ohne diese Hilfe wäre die Durchführung dieses Tages nicht möglich gewesen!