SeeblickAlarmierungszeit:
01.Juli 2018, 23:57h
Alarmstichwort:
FEU 2 Y  2
Einsatzort:
Hohenfelde, Malmsteg

In der Nacht auf den 2.Juli wurden wir um kurz vor Mitternacht mit dem Alarmstichwort „Wohnwagenbrand“ zunächst in die Strandstrasse alarmiert.

Wir mussten jedoch feststellen, das sich der Einsatzort nicht in der genannten Straße befand. Ein riesiger Feuerschein wies uns statt dessen den Weg zum Campingplatz am Malmsteg. Vor Ort angekommen stellten wir fest, das nicht nur ein Wohnwagen in Brand stand, sondern auf einer Fläche von mehreren hundert Quadratmetern ein regelrechtes Inferno ausgebrochen war: Gleich mehrere Wohnwagen standen bereits in Vollbrand. Darauf hin ließ Einsatzleiter Ludwig Fink die umliegenden Wehren, sowie die Feuerwehr Lütjenburg hinzu alarmieren. Sofort wurde ein umfassender Löschangriff mit dem primären Ziel aufgebaut, die benachbarten Wohnwagen vor der massiven Hitzestrahlung zu schützen. Gleichzeitig wurde die Brandbekämpfung über drei Seiten des Geländes aufgebaut. Die große Gefahr bei diesem Einsatz waren die zahlreich vorhandenen Gasflaschen in den Wohnwagen. Daher wurde der Löschangriff zunächst aus sicherer Stellung heraus vorgenommen. Erst im weiteren Verlauf konnten sich die eingesetzten Trupps „vorarbeiten“. Aufgrund der Vielzahl der eingesetzten Strahlrohre, es wurden neun C-und ein B-Rohr vorgenommen, brach zeitweilig die Wasserversorgung zusammen, da die vorhandene Hydrantenleitung nicht die erforderlichen Wassermengen führen konnte. Aus diesem Grund wurde zusätzlich Wasser aus der nahe gelegenen Ostsee entnommen.

Bereits während der Anfahrt wurde gemeldet, das eine Person schwerste Brandverletzungen erlitten hatte, worauf hin neben dem Rettungsdienst auch der Rettungshubschrauber Christoph 42 aus Rendsburg angefordert wurde. Zur Ausleuchtung des Landeplatzes wurde dieser mithilfe unseres mobilen Lichtmastes ausgeleuchtet. Die Person wurde später in die Universitätsklinik nach Lübeck geflogen (mittlerweile ist der Verletzte leider seinen schweren Verletzungen erlegen). Darüber hinaus wiesen mehrere Personen Schocksymptome auf, welche behandelt werden mussten.
Zwischenzeitlich galten zwei weitere Personen als vermisst, was eine entsprechende Personensuche zur Folge hatte. Die Personen konnten jedoch wohlbehalten aufgefunden werden.

Insgesamt wurden elf Wohnwagen, ein Fahrzeug sowie ein Boot vollkommen zerstört. Weitere Wohnwagen wurden teils erheblich beschädigt.

Wie es zu dem Brandausbruch kommen konnte, ist Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Die massive und sehr schnelle Brandausbreitung dürfte darauf zurückzuführen sein, das der Wohnwagen, in dem das Feuer ausbrach, eine erhebliche Brandlast darstellte und in der Folge es zu einer extremen Hitzestrahlung kam. Darüber hinaus hatten Propangasflaschen nach und nach ihr Gas abgeblasen oder zerbarsten, was zu einer Art Kettenreaktion führte, wodurch weitere Wohnwagen in Brand gesetzt wurden. Insgesamt wurden 25 Flaschen von dem betroffenen Gelände geborgen, von denen elf geborsten waren. Bei dieser Arbeit leistete unsere neu beschaffte Wärmebildkamera wertvolle Dienste, mittels derer die von den Flaschen ausgehende Gefahr abgeschätzt werden konnte.

Insgesamt waren 6 Feuerwehren mit ca. 80 Einsatzkräften vor Ort. Im Einzelnen waren dieses:

  • FF Hohenfelde mit LF 10
  • FF Schwartbuck, TSF-W
  • FF Satjendorf, TSF-W
  • FF Gadendorf, TSF-W
  • FF Darry, LF 8
  • FF Lütjenburg, HLF20, LF20, ELW

Darüber hinaus waren drei Rettungswagen, der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes, Rettungshubschrauber Christoph 42, eine Seelsorgerin sowie die Polizei vor Ort.

Nach rund drei Stunden konnte der Einsatz beendet werden, so dass wir gegen 03.00 Uhr wieder einrücken und das Fahrzeug einsatzklar machen konnten.