KN online, 23.11.2022 Fast zwei Stunden fiel am Dienstag an einem Küstenstreifen im Kreis Plön der Strom aus. Das zwang die Feuerwehr in Hohenfelde zu einem besonderen Einsatz. Sie musste Notstrom liefern für ein Gerät, das eine Seniorin im Ort mit Sauerstoff versorgt.
Hohenfelde/Panker/Behrensdorf. Ein Stromausfall legte am Dienstagabend rund 400 Haushalte in den Gemeinden Hohenfelde, Panker und Behrensdorf für mehrere Stunden lang lahm. Die Feuerwehr Hohenfelde musste deswegen zu einem besonderen Einsatz ausrücken. Das Sauerstoffgerät einer Rentnerin funktionierte ohne Strom nicht mehr.
Die 80-Jährige war auf den zusätzlichen Sauerstoff angewiesen, da sie ansonsten in Luftnot geraten wäre, so Wehrführer Ludwig Fink. Über lange Schläuche vom Gerät zur Nase wird sie damit versorgt. Die Leitstelle hatte die Feuerwehr um 18.6 Uhr alarmiert, weil sie über ein kleines Notstromaggregat verfügt.
Feuerwehr Hohenfelde lieferte eine Stunde lang Notstrom
Eine Stunde lang lieferte das Gerät den Strom für die Sauerstoff-Zufuhr, auf die die Frau angewiesen war. Erst als die Leitstelle in Kiel meldete, dass die Versorgung mit Elektrizität wieder stabil läuft, rückten die EInsatzkräfte ab.
Mit einem Lichtmast leuchtete die Wehr die Einsatzstelle aus. Der Generator stand auf einem Weg. Mit einem Verlängerungskabel war er an das Sauerstoffgerät angebunden.
Wehren im Amt Lütjenburg üben Vorgehen im Falle eines Blackouts
Für die Feuerwehr Hohenfelde war es nicht der erste derartige Einsatz. Wehrführer Fink berichtet, dass man vor drei Jahren schon einmal bei einer anderen Person Strom-Hilfe leisten musste.
Wie es der Zufal so will: Alle Feuerwehren im Amt Lütjenburg hatten wenige Tage zuvor geübt, was im Falle eines Blackouts getan werden kann. Dazu gehörte auch die Sorge um Menschen, denen es gesundheitlich nicht so gut geht.
Nach Angaben von Strombetreiber SH Netz dauerte der Stromausfall von 17.40 bis 19.30 Uhr. Betroffen war der Küstenstreifen von Behrensdorf über Satjendorf und Panker bis nach Hohenfelde.Südlich der Landesstraße blieben die Orte verschont.
An dieser Stelle war das Kabel kaputt
Ursache war ein Erdschluss in einer Mittelspannungsleitung in Satjendorf. Der Kabelfehler liegt zwischen dem Matzwitzer Weg und Hof Ecksoll. Durch Umschaltungen im Netz konnten alle Haushalte wieder versorgt werden.
Ein Reparaturteam war noch in der Nacht unterwegs, um die Schadenstelle zu finden. Gegen 2 Uhr nachts ereignete sich allerdings ein weiterer Stromausfall. Eine Sprecherin von SH Netz kündigte an, dass die Leitung deswegen auf einer Länge von 1,6 Kilometern komplett erneuert wird.
Es kommt immer wieder vor, dass es in Leitungen nach einem Kurzschluss weitere Fehler gibt. Das erklärt sich durch die kurzzeitige hohe Belastung des Kabels bei einem Kurzschluss. Die können die Leitungen an weiteren Stellen schädigen.
Die Sprecherin erläuterte auch, warum es zwischendurch zu kurzen Stromabschaltungen in der Nacht gekommen war. Ein Kabelmesswagen simulierte immer wieder einen Kurzschluss, um die Stelle zu finden, wo das Kabel beschädigt war.
Quelle: Hans-Jürgen Schekahn, Kieler Nachrichten