Eine große Anzahl von Bränden können im Anfangsstadium der Entstehung ausgezeichnet bekämpft werden. Für die Erstmaßnahmen zur Bekämpfung eines solchen Entstehungsbrandes ist der Feuerlöscher geradezu prädestiniert. Jeder Feuerlöscher ist ohne besondere Kenntnisse zu bedienen, es genügt völlig die aufgedruckte Gebrauchsanweisung zu befolgen.
Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie sich allerdings schon jetzt mit der Bedienung, der bei Ihnen verfügbaren Feuerlöscher vertraut machen.
Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen die 5 wichtigsten Punkte zu Feuerlöschern und alles zur Löschdecke.
1. Wie findet man Feuerlöscher in Gebäuden?
Das Wichtigste bei der Suche ist, daß Sie nicht in Panik verfallen. Überlegen Sie, wo sich in Ihrer direkten Umgebung ein Feuerlöscher befinden könnte. Auf Ihrer Arbeitsstätte sollten Sie natürlich wissen, wo sich der nächste Feuerlöscher befindet. In öffentlichen Gebäuden sind Hinweisschilder angebracht, die auf einen Feuerlöscher hinweisen.
Dieses Schild weißt den Weg zum nächsten Feuerlöscher.
Dieses Schild weißt auf den Aufstellungsort eines Feuerlöschers hin.
2. Wie bedient man einen Feuerlöscher?
- Feuerlöscherbedienung am Beispiel eines Pulverlöschers erklärt:
Bevor Sie einen Feuerlöscher einsetzen, müssen sie ihn vorher entsichern. Danach dauert es bei Aufladelöscher etwa zwei Sekunden bis sich der Druck im Löschmittelbehälter aufgebaut hat. Deshalb erst nach dieser kurzen Pause die Spritzpistole öffnen. Bitte weiterhin einen ausreichenden Abstand vom Feuer halten, da die Wurfweite vom Pulver bis zu fünf Metern beträgt und sich erst bei diesem Abstand die volle Wirkung der Pulverwolke entfaltet.
- So machen Sie den Pulverlöscher betriebsbereit:
Durch entfernen der Abzugslasche ist der Löscher entsichert. Beim Anheben des Tragegriffes wird die Treibmittelflasche durch den Durchstoßmesser geöffnet und der Löschmittelbehälter erhält über das Blasrohr seinen Betriebsdruck. Pulver strömt durch die Schlauchleitung und der Löschpistole als Pulverwolke aus.
3. Welcher Feuerlöscher eignet sich für welche Brandklasse?
Auf jedem Feuerlöscher ist eine kleine Gebrauchsanweisung aufgeklebt. Diese gibt unter anderem Auskunft über die Eignung des Feuerlöschers zur Löschung von brennbaren Stoffen. Anhand von Piktogrammen wird die Eignung des Feuerlöschers dargestellt. Folgende Aufstellung zeigt eine Eingruppierung von brennbaren Stoffen in Brandklassen. Die abgebildeten Piktogramme stellen die jeweilige Zulässigkeit des Feuerlöschers für die entsprechende Brandklasse dar:
Brandklasse A
Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen.
Beispiele: Holz, Kohle, Papier, Textilien, Autoreifen, einige Kunststoffe, Stroh
Geeignete Feuerlöscher: Wasserlöscher, Schaumlöscher, Pulverlöscher mit Glutbrandpulver
Brandklasse B
Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen.
Beispiele: Benzin, Alkohol, Teer, Wachs, viele Kunststoffe, Ether, Lacke, Harz
geeignete Feuerlöscher: Schaumlöscher, normaler Pulverlöscher, Pulverlöscher mit Glutbrandpulver, Kohlendioxid-Löscher (CO2)
Brandklasse C
Brände von Gasen.
Beispiele: Ethin (Acetylen), Wasserstoff, Erdgas, Methan, Propan, Butan, Stadtgas
geeignete Feuerlöscher: normaler Pulverlöscher, Pulverlöscher mit Glutbrandpulver, in Ausnahmefällen auch Kohlendioxid-Löscher (CO2)
Brandklasse D
Brände von Metallen.
Beispiele: Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium und deren Legierung
geeignete Feuerlöscher: Pulverlöscher mit Metallbrandpulver
Brandklasse F
Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.
Beispiele: Speiseöle und Speisefette
geeignete Feuerlöscher: Fettbrandlöscher - Speziallöschmittel für diese Brandklasse*
* Das Schaum - Wasser Gemisch dieses Löschers gelangt mit wenig Druck aus dem Löscher und verhindert somit ein zu schnelles Herabsinken der Wasserteile, die für die Fettexplosion verantwortlich sind. Der Schaum bildet eine Trennschicht und das Feuer wird erstickt. Fettbrände sind ausschließlich mit einen Löscher der Klasse F zu löschen. Alle anderen Schaum- bzw. Wasserlöscher scheiden aus, weil sie die besagte Fettexplosion hervorrufen.
4. Wie löscht man einen Brand am effektivsten?
- Achten Sie auf die Windrichtung, immer mit dem Wind löschen
- Nicht in die Flammen spritzen sondern von unten in die Glut
- Ausreichend Abstand halten, damit die Pulverwolke möglichst den gesamten Brand einhüllt
- Stoßweise löschen
- Flächenbrände von vorne und von unten löschen, nicht von hinten oder oben
- Löschvorgang auf das Brandgut konzentrieren, nicht auf die Flammen
- Tropf- oder Fließbrände von der Austrittstelle zur brennenden Lache hin löschen (von Oben)
- Größere Brände immer mit mehreren Feuerlöschern bekämpfen
- Die Feuerlöscher gleichzeitig und nicht nacheinander einsetzen
- Nach dem Löschen bitte die Brandstelle nicht verlassen, sondern aufmerksam beobachten, um Rückzündungen rechtzeitig zu erkennen
- Bitte stellen Sie sicher, dass der / die eingesetzten Feuerlöscher nach dem Einsatz wieder aufgefüllt werden und voll funktionsfähig wieder an dem gewohnten Standort platziert werden
5. Was ist eine Löschdecke und wie benutzt man sie?
Eine Löschdecke ist ein Kleinlöschgerät und wird hauptsächlich zum Ablöschen von brennenden Personen und Entstehungsbränden aller Art verwendet. Die Hauptlöschwirkung einer Löschdecke, das Ersticken, entsteht durch die Trennung von Sauerstoff und brennbarem Stoff. Nach neueren Erkenntnissen sind Löschdecken zum Löschen von Fettbränden – dafür wurden sie in der Vergangenheit in Küchen häufig vorgehalten - nur bedingt geeignet.
Benutzung: In der Löschdecke sind zwei Taschen oben rechts und links eingenäht. In diese Taschen greifen Sie, um Ihre Hände vor Verbrennungen zu schützen. Legen Sie die Decke über das brennende Objekt und beseitigen Sie alle Luftlöcher. Das heißt, die Löschdecke muß glatt auf dem brennenden Objekt aufliegen! Ziehen Sie die Löschdecke nicht sofort wieder von dem Brandherd, da sich noch kleine Glutnester unter der Löschdecke befinden könnten!